Kompost im Garten anlegen – so geht‘s

Ob Staudenreste, Rasenschnitt oder Küchenabfälle – ein Kompost im Garten ist nicht nur eine praktische und sehr nachhaltige Müllentsorgung, sondern auch wertvoller Humusgewinn. Worauf Sie beim Errichten eines Komposthaufens achten sollten und wie Sie ihn befüllen, erfahren Sie hier.

Der Kompost ist das Gold des Kleingärtners – kein Wunder, ist er doch der Inbegriff von geschlossenen Kreisläufen und nachhaltigem Gärtnern. Wir erklären, warum ein Komposthaufen im Garten sinnvoll ist und wie Sie ihn am besten errichten.

 

Der richtige Standort im Garten

 

Vermeiden Sie unbedingt pralle Sonne sowie kompletten Schatten, um Austrocknung oder Fäulnis zu vermeiden. Der ideale Kompostplatz liegt deshalb im Halbschatten, zum Beispiel hinter einer Gartenlaube oder im Schutz einer Hecke oder eines hohen Baumes. Damit Ihr Komposthaufen ausreichend mit Frischluft versorgt wird, sollte er nicht von geschlossenen Wänden umgeben sein. Ein windgeschützter – aber nicht völlig windstiller – Standort im Garten ist ideal.

 

Komposthaufen oder Kompostbehälter?

 

Grundsätzlich können Sie zwischen einem Komposthaufen und einem gekauften Kompostbehälter (sogenannte Thermo- oder Schnellkomposter) wählen. Thermokomposter aus Kunststoff sind gut geeignet für kleinere Gärten, aber auch Terrassen und sogar Balkone. Durch die Kunststoffverkleidung haben sie den Vorteil, dass der Kompost aufgrund der höheren Wärmeentwicklung schneller reif und verwertbar ist. Aber auch ein selbst angelegter Komposthaufen lohnt sich bereits auf kleinen Flächen.

Beim geschichteten Komposthaufen eignen sich offene Behältnisse, die ausreichend Luft- und Wasseraustausch ermöglichen. Sie haben die Wahl zwischen Lattenkomposter oder Drahtgitter-Kompost: Ein Kompostsystem mit Holzlatten hat den Vorteil, dass es wegen der variablen Höhe an die jeweilige Menge angepasst werden kann. Wählen Sie hierfür naturbelassenes Holz und herausnehmbare Bretter, um den natürlichen Luftaustausch zu gewährleisten. Eventuell müssen Holzelemente nach einigen Jahren getauscht werden, da sie mit der Zeit verrotten. Ein Drahtgitter-Komposter ist ähnlich aufgebaut wie ein Lattenkomposter und gleichzeitig länger haltbar.

 

Kompost für den Balkon: die Wurmkiste

 

Selbst wer keinen eigenen Garten hat, kann von einem Kompost profitieren: Balkongärtner beispielsweise. Auch sie möchten ihre Pflanzen mit ausreichend Nährstoffen versorgen, gleichzeitig nimmt ein Kompost potenziell viel Platz ein. Für Balkonbesitzer mit Kompostabsichten eignet sich daher eine Wurmkiste oder ein Ebenenkomposter.

 

Die Wurmkiste ist eine rundum geschlossene Holzkiste aus unbehandeltem Holz. Die Kiste verwertet, ebenso wie Kompost, anfallende Abfälle zu Humus, der als Dünger für Pflanzen und Balkonkästen genutzt werden kann. Für den Anfang besorgt man sich ca. 500 Würmer aus dem Fachhandel. Dann legt man die Wurmkiste mit feuchtem Papier aus, verteilt eine Lage Gartenerde und darauf einige Gemüseabfälle – danach dürfen die Würmer in die Kiste einziehen. Sie beginnen zwar sofort zu fressen und Reste zu verwerten, trotzdem sollten Sie anfangs nur geringe Mengen an Küchenabfall in der Wurmkiste loswerden (ca. 200 Gramm pro Tag). Ist die Kiste halb gefüllt, schiebt man ihren Inhalt auf einer Seite zusammen und schichtet auf der freien Seite frische Pflanzen-Abfälle. Innerhalb von drei Monaten ist der erste Kompost fertig. Achtung: Würmer vertragen keinen Frost, deshalb sollte die Wurmkiste im Winter an einem wärmeren Ort aufbewahrt werden.

Sogenannte Ebenenkomposter aus Metall oder Kunststoff bestehen aus einem Auffangbecken für Flüssigkeit und meist drei stapelbaren Ebenen mit durchlöcherten Böden. Sie funktionieren wie die zuvor beschriebene Wurmkiste. Gartentipp: Die Flüssigkeit aus dem Auffangbecken ist ein hervorragendes Düngerkonzentrat.