Rasen säen: So bekommen Sie eine dichte Rasenfläche

Sie möchten Rasen säen, wissen aber nicht wie? Keine Sorge, mit unseren Tipps haben Sie bald einen grünen Teppich im Garten, der selbst für spielende Kinder und Gartenpartys robust genug ist.

Rasen säen – was sich zunächst so leicht anhört, besitzt in der Praxis einige entscheidende Punkte, die es zu beachten gilt. Denn Rasenmischung ist nicht gleich Rasenmischung, die Jahreszeit trägt entscheidend am Erfolg bei und der Sonnenstand im Garten spielt auch eine wichtige Rolle. Aber der Reihe nach.

Den Boden vorbereiten, um Rasen zu säen

Möchten Sie ihren Rasen neu anlegen, bedarf es zuvor wie bei Rollrasen etwas an Arbeit. Bestehen nämlich noch Reste des Altrasens, muss der sorgfältig entfernt werden. Ideal ist dafür eine Motorhacke, die man sich oft im Baumarkt ausleihen kann. Sie hebt die alten Soden unter und lockert den Boden gleich mehrere Zentimeter in der Tiefe auf. Auch für Flächen an Neubauten empfiehlt sie sich, da schwere Baufahrzeuge oft den Boden im künftigen Garten stark verdichtet haben. Alternativ können Sie auch mit einem Spaten und Muskelkraft den alten Rasen entfernen und den Boden auflockern. Das braucht jedoch ordentlich Kraft.

Nach dem Umgraben ist der Boden einzuebnen und weiter für die Rasenaussaat vorzubereiten.

  • Harken Sie mit einem Gartenrechen den Boden schön glatt.
  • Etwaige Steine, Äste und andere größere Elemente wie Wurzelreste sollten Sie gleich absammeln.
  • Achten Sie darauf, dass keine unnötigen Senken oder Unebenheiten entstehen.
  • Anschließend den Boden mit einer Rasenwalze – auch sie gibt es zum Ausleihen im Baumarkt – wieder festigen. Alternativ dazu können Sie die Bodenfläche auch zwei Wochen lang ruhen lassen, dann setzt sie sich von allein.
  • Nach dem Planieren bzw. den zwei Wochen Ruhezeit ist nun die oberste Schicht mit dem Rechen wenige Zentimeter leicht aufzurauen, sodass die Erde locker liegt.

Jetzt ist der Boden für das Neuanlagen der Rasenfläche bestens vorbereitet. Sie müssen nur noch die richtige Saat wählen.

Welcher Rasen darf es sein?

Zierrasen, Spielrasen, Schattenrasen – was sich zuerst als unnötige Produktvielfalt anhört, hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Denn je nach Einsatzzweck wird die Rasensaat aus verschiedenen Rasensorten zusammengemischt. Die eine Sorte verträgt zum Beispiel Belastung besser und Schatten weniger. Andere reagieren dagegen auf Feuchtigkeit oder Trockenheit toleranter. Und erschrecken Sie nicht: Markensaaten können bei einer Menge für 100 Quadratmeter gern mal 30 bis 45 Euro kosten. Billige Mischungen sind letztendlich oft nicht preisgünstiger, da bei hochwertige Rasensaaten der Wuchs dichter ist – das verringert die Gefahr von Moos – und pro Quadratmeter muss weniger Saatgut ausgebracht werden. So relativiert sich schnell der Preis.

Grundsätzlich setzen sich jedoch die meisten Mischungen größtenteils aus den zwei Sorten Deutsches Weidelgras (Lolium Perenne) und Wiesenrispengras (Poa Pratensis) zusammen, die je nach Einsatz in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen vorkommen und eventuell noch durch anderes Saatgut angereichert werden.

Und noch einmal speziell zu Schattenrasen: Bekommt das Gras unter Bäumen oder wegen anderer Verschattung weniger als vier Sonnenstunden pro Tag ab, wird es nicht dicht und üppig wachsen. Greifen Sie an diesen Stellen unbedingt zu speziellem Saatgut für Schattenrasen. Es handelt sich dabei um ausgewählte, robuste Rasenmischungen für genau solche Problemzonen. In den letzten Jahren haben dabei Mischungen mit der sehr schattenresistenten Längerrispe (Poa Supina) gute Ergebnisse erzielt. Werfen Sie daher unbedingt einen Blick auf die Verpackung, wie sich die Rasenmischung zusammensetzt.

Wie viel Rasen pro Quadratmeter?

Nach der Rasenwahl geht es ans Säen! Beste Ergebnisse gelingen mit Streuwagen, da an ihnen sehr genau eingestellt werden kann, wie viel Saatgut sie auswerfen. Alternativ können Sie bei kleinen Gärten auch einen Handstreuer verwenden.

  • Je nach Sorte werden ca. 20-30 Gramm Rasensaat pro Quadratmeter ausgebracht.
  • Achten Sie auf eine regelmäßige Verteilung und gehen Sie zum Schluss noch einmal in Querrichtung über die Fläche.
  • Wegränder und Rasenkanten anschließend noch einmal bewusst abstreuen, damit hier keine Lücken entstehen.
  • Nach dem Säen arbeiten Sie mit der Rückseite eines Rechens die Grassamen leicht ein. Aber Achtung, Rasensaat nicht komplett mit Erde bedecken, da Gräser Lichtkeimer ist.

Ganz zum Schluss sollten Sie die Saat noch einmal andrücken. Am besten benutzen Sie hierfür die Walze von der Vorbereitung noch einmal. Mit der Arbeit wird der Bodenkontakt zwischen Saatgut und Erde hergestellt und können die Rasensamen beim späteren Wässern nicht weggespült werden.

Alternativ zur Walze können Sie auch den Rasen mit den Schuhen festtreten. Arbeiten Sie jedoch dann mit einem großen Brett, das sie unterlegen, damit alles gleichmäßig eben wird.

Ab wann den Rasen säen?

Nicht nur das Säen und die Vorbereitung des Bodens ist wichtig, auch der richtige Zeitpunkt des Säens ist für ein gutes Ergebnis später ausschlaggebend. Es darf dazu nicht zu kalt oder gar zu trocken sein. Die besten Monate sind daher April und Mai sowie August und September. Dann liegen die Temperaturen oft durchgängig über zehn Grad Celsius und der Rasen legt keinen Wachstumstopp ein. Vor April ist es im Frühjahr einfach zu kalt und in den Sommermonaten Juni und Juli schnell zu trocken, denn eine kontinuierliche Wasserversorgung gehört zum erfolgreichen Säen von Rasen ebenfalls dazu.

Gut und nachhaltig wässern

Wenn Sie nicht gerade im regenreichen April oder September ausgesät haben, sollten Sie nach dem Säen den Rasen stetig wässern. Gerade wenn die Samen erst einmal gekeimt haben, ist das wichtig, da ansonsten die jungen Halme gleich wieder eingehen. Sinnvoll ist ein Wässern in den Abend- oder Morgenstunden oder gleich beides, dann ist stets ausreichend Wasser im Boden gespeichert. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie die neuen Rasensamen und Halme nicht ausspülen. Mehr als zehn bis 15 Minuten sollten Sie daher nicht am Stück gießen und auch nicht mit zu harten Wasserstrahlen. Ein Rasensprenger ist ideal, beim ihm fällt das Wasser wie Regentropfen auf den Boden. Das ist sanft genug! So werden die Pflanzen ungefähr nach acht bis 20 Tagen zu keimen beginnen.

Wann sollte man den Rasen düngen?

Einige Gartenexperten empfehlen, eine sogenannte Startdüngung noch vor der Aussaat in den Boden zu bringen, wofür es dann auch spezielle Düngerpräparate gibt. Der Rasen kann jedoch erst nach dem Keimen die Nährstoffe aufnehmen und dann auch erst, wenn sich das erste Grün zeigt. Daher gehen die Meinungen diesbezüglich auseinander. Alternativ können Sie daher auch später düngen, sinnvollerweise nach dem ersten Rasenschnitt. Unabhängig vom ganz speziellen Zeitpunkt macht es auf jeden Fall Sinn, relativ früh zu düngen, da sich dank der Nährstoffe sehr schnell eine dichte und geschlossene Rasenfläche bildet.